IT & Business 2016: Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?

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Messeecho IT & Business vom 4. Bis 6. Oktober in Stuttgart

In diesem Jahr öffnete die IT & Business unter dem Motto Vielfalt³ ihre Tore. Die Veranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, Hersteller aus den Bereichen Enterprise Content Management, Enterprise Resource Planning, Customer Relationship Management und Manufacturing Execution Systems unter einem Dach zusammenzubringen. Es kommt zusammen, was zusammengehört, der Blick über den Tellerrand wird allen Beteiligten leichtgemacht. Ideen und Inspirationen sollten übersprudeln.

Mit offiziell etwa 4.000 Besuchern ist jedoch erneut ein massiver Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu konstatieren. Dies ist einigermaßen erschreckend und wirft Fragen auf. Wie kann es sein, dass das gezeigte Interesse dermaßen weit hinter den Erwartungen zurückliegt? Liegt alles nur am Messebetreiber?

Auffallend ist der aus Ausstellerseite starke Rückgang. Füllten sie früher zwei Messehallen, reichte es in diesem Herbst nur noch zu einer halben Halle. Fehlen die Teilnehmer – erst recht, wenn darunter Branchengrößen sind – ist das immer ein Signal nach außen, dass eine Messe für die Hersteller von minderer Bedeutung ist. Das verstärkt den Abwärtstrend ohne Zweifel. Denn ein potentieller Aussteller kann seine Ressourcen gewiss anderweitig verwenden als für einen Messestand, dessen Info-Materialen und Give-Aways statt von wissbegierigen Besuchern vornehmlich von den herumwandernden Kollegen geplündert werden.

Nach wie vor wird im Rahmen der Digitalisierung beklagt, dass der Veränderungswillen bei den deutschsprachigen Unternehmen zu wünschen lässt. Der unmittelbare Schluss wäre, dass gerade die Fachleute jede Chance ergreifen, um ihre Botschaft in die Welt zu tragen. Aber das Fernbleiben von Messen kann durchaus den Eindruck erwecken, dass eine gewisse Zufriedenheit damit besteht, lediglich den Stand der Dinge zu verwalten und die eigentliche Überzeugungsarbeit anderen zu überlassen. Womöglich sind manche Hersteller in dieser Passivität ihrer gescholtenen Kundschaft ja viel ähnlicher in Denken und Handeln, als ihnen bewusst ist.

Aber natürlich muss sich der Veranstalter die Frage gefallen lassen, ob seine Konzepte und die Umsetzung der Messe dem Thema angemessen und insgesamt auf der Höhe der Zeit sind. An den Ständen der noch verbliebenen Teilnehmer und den präsentierten Show Cases lag es nicht, dass das gewünschte Interesse ausblieb. So macht sich Unzufriedenheit breit und es schwebt auch sofort die Frage im Raum, ob die klassische „Messe“ an sich noch eine attraktive Plattform für die Vermarktung und Vernetzung von digitalen Produkten sein kann. Allerdings beweisen große wie kleine Fachmessen im IT-Bereich durchaus, wie man den potentiellen Kundenkreis in seinen Bann zieht. Das Thema Digitalisierung zeigt das ja mehr als deutlich. Die Messe Stuttgart konnte diesen Katalysator nicht für sich nutzen, von daher ist die Zukunft der Messe mehr als ungewiss.

Vielleicht war es ja die letzte IT & Business in Stuttgart.

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